Predigt zu Maria Unbefleckte Empfängnis
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Predigt zu Maria Unbefleckte Empfängnis
Vor Beginn des UN-Gipfels hatte Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet am Sonntag , 6.12.2009, alle Menschen zu einem maßvollen und verantwortungsvollen Lebensstil aufgerufen. Das gelte vor allem mit Blick auf die Armen und die künftigen Generationen. „Um der Konferenz einen vollen Erfolg zu garantieren, lade ich alle Menschen guten Willens ein, die von Gott in die Natur gelegten Gesetze zu respektieren und die moralische Dimension des menschlichen Lebens wiederzuentdecken“, sagte der Papst vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz (Quelle: Kathpress).
Das eigentliche Problem stellt sich ja so dar: Wenn der Mensch selber in Unordnung gerät, d.h. wenn er die Kontrolle über sich selbst verliert, da er sich von Gott als Lebensquelle trennt, dann folgt daraus auch ein gestörtes Verhältnis des Menschen zur Natur und Umwelt. Diese begehrt dann gegen den Menschen auf und zeigt mitunter ihre ganze Urgewalt.
Am heutigen Festtag lässt uns die Kirche mitten im Advent auf Maria schauen, die „Unbefleckte Empfängnis“. In Maria ist das Menschsein ganz und gar gelungen; die Störung der Sünde hat an ihr keinen Anteil. Jenes erste Aufbegehren der Menschen gegen Gott, das wir als Ursünde und in seinen Folgen als Erbsünde bezeichnen, betraf Maria nicht. Denn um dem Erlöser eine würdige Mutter sein zu können, hat Gott sie im voraus auf so vollkommene Weise erlöst, dass sie von Anfang an „ganz perfekt“ war: Sie war frei von der Erbsünde und blieb frei von jeder persönlichen Sünde; sie war und ist die Jungfrau „voll der Gnade“.
So strahlt heute das Bild des vollendeten Menschen vor unserem geistigen Auge auf: Die unbefleckte Gottesmutter Maria zeigt uns, wie der Mensch in den Augen Gottes sein soll! Ist dies nicht auch ein Leitbild bei all der Suche der Menschheit nach einem Ausweg aus der selbstverschuldeten Krise? Zeigt uns Maria nicht auf, wohin wir uns wenden sollen und wo der eigentliche Ansatz ist, damit auf Erden Friede wird? Friede mit Gott, Frieden unter den Menschen, Friede auch mit der Natur!
Maria war ganz bereit für Gottes Wort und Willen. Nur so konnte sie den Sohn Gottes in ihrem Schoß empfangen. Bevor sie ihn mit dem Leib empfing, gewährte sie ihm Wohnung in ihrem Herzen. Maria ist von ihrem übernatürlichen Wesen her die „Unbefleckte Empfängnis“, d.h. ganz und gar Empfänglichkeit für Gott: Gott hat sie vom ersten Augenblick ihrer Existenz an geheiligt und sie in ihrer geschöpflichen Freiheit offen und bereit gemacht, jeder Anregung der Gnade in liebendem Gehorsam zu folgen. Keine Gnade ging an ihr verloren.
Wenn wir uns Maria „weihen“ und uns ihrer Fürbitte liebend anvertrauen, dann werden auch wir empfänglich für die Gaben Gottes. Dann wird unser Leben neu werden, und durch den Heiligen Geist wird auch das Antlitz der Erde erneuert. Amen.
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Sie kennen vielleicht die Antwort, wenn jemand fragt, ob das Vorhaben gelungen ist: „Es ist alles glatt gegangen!“ Vielleicht haben Sie das selber schon gesagt: Es ist alles glatt gegangen!
Das hat nichts mit „eisglatt“ zu tun. Es bedeutet nicht, dass es rutschig und daher gefährlich war, sondern im Gegenteil: Wenn ich so antworte, ist das, was ich mir vorgenommen habe, gelungen. Das Ziel wurde erreicht. Ich habe Erfolg gehabt. Wenn alles glatt über die Bühne ging, war kein Geröll im Weg. Ich habe es ohne Probleme und ohne Hindernisse geschafft.
Wann ist der Advent „glatt gegangen“? Was muss getan werden, dass das Ziel dieser 4 Wochen erreicht wird? Nur wenn der Herr „glatt“ kommen kann, ist Erfolg angesagt. Wenn er „glatt“ in mein Herz kommt. Er hat sich auf den Weg gemacht, und deshalb ruft uns der Prophet Jesaja zu: „Bereitet dem Herrn den Weg. Ebnet ihm die Straßen!“ Macht „glatt“ die Pfade. So wie es beim Bau der Schnellbahn ist. Da musste auch so manches aus dem Weg geschafft werden. Da mussten Tunnel gebaut und Erdmassen bewegt werden, damit der Zug schnell fahren kann, damit die Bahnlinie „glatt“ ist.
Ein weiterer Vergleich möge uns heute noch helfen. Die Mutter kommt ins Kinderzimmer und stellt mit Entsetzen fest, dass es völlig unaufgeräumt ist und daher schrecklich ausschaut. Sie sagt zu ihrem Kind, dass ein Besuch kommt und das Zimmer bis dahin unbedingt sauber und ordentlich sein muss. Das Kind wirft die großen Sachen in den Schrank hinein und schließt ab. Die kleinen Dinge kehrt es noch schnell unter den Teppich, sodass, äußerlich gesehen, alles in Ordnung scheint. Jetzt kann der Besuch kommen.
Wir erwarten Jesus, den höchsten Gast, den es überhaupt gibt. Wann kann er kommen? Wenn doch „glatt“ die Sünden aus meinem Herzen weg sind. Das, was sich alles aufgestaut hat, das, was schief gelaufen ist, und das, was alles unordentlich herumliegt, muss weg.
Es kommt weg, wenn ich es in der Beichte sagen kann. Ich habe die täglichen Gebete manchmal vergessen. Geflucht habe ich auch. Einige Male aus eigener Schuld die Sonntagsmesse versäumt. Das Elterngebot habe ich vernachlässigt, weil ich mir zu wenig Zeit für die vielleicht schon etwas gebrechlichen Eltern genommen habe. Das Liebesgebot fiel mir oft schwer. Ich bin ein bisschen zornig gewesen. Im 6. Gebot habe ich auch Unkeusches angeschaut und geredet. In der Firma habe ich hin und wieder kleine Dinge mitgehen lassen. Und gelogen habe ich auch. Es geschah immer wieder und wäre gar nicht notwendig gewesen.
Manche bereiten sich nur äußerlich auf das Weihnachtsfest vor. Es wird geputzt. Es werden Kekse gebacken. Das alles ist wichtig, aber wenn die innere Vorbereitung fehlt, ist das, wie wenn ich alles nur unter den Teppich kehre oder im Schrank verstecke. Ich muss alles, was nicht ins Zimmer gehört, den Staub und den Schmutz hinausbefördern, und das gelingt mir nur, wenn ich den Ruf des Johannes höre, der mir die Vergebung der Sünden verkündet und sagt, ich muss umkehren. Ich will in der Beichte vor Gott alles wieder gut machen, dass in meiner Seele alles wieder „glatt“ läuft. Nur dann kann ich am Ende des Advents sagen, wenn ich gefragt werde, wie es gegangen sei: Es ist – mit Gottes Hilfe – alles „glatt“ gegangen. Amen.
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Das eigentliche Problem stellt sich ja so dar: Wenn der Mensch selber in Unordnung gerät, d.h. wenn er die Kontrolle über sich selbst verliert, da er sich von Gott als Lebensquelle trennt, dann folgt daraus auch ein gestörtes Verhältnis des Menschen zur Natur und Umwelt. Diese begehrt dann gegen den Menschen auf und zeigt mitunter ihre ganze Urgewalt.
Am heutigen Festtag lässt uns die Kirche mitten im Advent auf Maria schauen, die „Unbefleckte Empfängnis“. In Maria ist das Menschsein ganz und gar gelungen; die Störung der Sünde hat an ihr keinen Anteil. Jenes erste Aufbegehren der Menschen gegen Gott, das wir als Ursünde und in seinen Folgen als Erbsünde bezeichnen, betraf Maria nicht. Denn um dem Erlöser eine würdige Mutter sein zu können, hat Gott sie im voraus auf so vollkommene Weise erlöst, dass sie von Anfang an „ganz perfekt“ war: Sie war frei von der Erbsünde und blieb frei von jeder persönlichen Sünde; sie war und ist die Jungfrau „voll der Gnade“.
So strahlt heute das Bild des vollendeten Menschen vor unserem geistigen Auge auf: Die unbefleckte Gottesmutter Maria zeigt uns, wie der Mensch in den Augen Gottes sein soll! Ist dies nicht auch ein Leitbild bei all der Suche der Menschheit nach einem Ausweg aus der selbstverschuldeten Krise? Zeigt uns Maria nicht auf, wohin wir uns wenden sollen und wo der eigentliche Ansatz ist, damit auf Erden Friede wird? Friede mit Gott, Frieden unter den Menschen, Friede auch mit der Natur!
Maria war ganz bereit für Gottes Wort und Willen. Nur so konnte sie den Sohn Gottes in ihrem Schoß empfangen. Bevor sie ihn mit dem Leib empfing, gewährte sie ihm Wohnung in ihrem Herzen. Maria ist von ihrem übernatürlichen Wesen her die „Unbefleckte Empfängnis“, d.h. ganz und gar Empfänglichkeit für Gott: Gott hat sie vom ersten Augenblick ihrer Existenz an geheiligt und sie in ihrer geschöpflichen Freiheit offen und bereit gemacht, jeder Anregung der Gnade in liebendem Gehorsam zu folgen. Keine Gnade ging an ihr verloren.
Wenn wir uns Maria „weihen“ und uns ihrer Fürbitte liebend anvertrauen, dann werden auch wir empfänglich für die Gaben Gottes. Dann wird unser Leben neu werden, und durch den Heiligen Geist wird auch das Antlitz der Erde erneuert. Amen.
Predigt zum 2. Adventsonntag C
Ev. Lk 3,1-6
Thema: Weihnachtsbeichte
Ev. Lk 3,1-6
Thema: Weihnachtsbeichte
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Sie kennen vielleicht die Antwort, wenn jemand fragt, ob das Vorhaben gelungen ist: „Es ist alles glatt gegangen!“ Vielleicht haben Sie das selber schon gesagt: Es ist alles glatt gegangen!
Das hat nichts mit „eisglatt“ zu tun. Es bedeutet nicht, dass es rutschig und daher gefährlich war, sondern im Gegenteil: Wenn ich so antworte, ist das, was ich mir vorgenommen habe, gelungen. Das Ziel wurde erreicht. Ich habe Erfolg gehabt. Wenn alles glatt über die Bühne ging, war kein Geröll im Weg. Ich habe es ohne Probleme und ohne Hindernisse geschafft.
Wann ist der Advent „glatt gegangen“? Was muss getan werden, dass das Ziel dieser 4 Wochen erreicht wird? Nur wenn der Herr „glatt“ kommen kann, ist Erfolg angesagt. Wenn er „glatt“ in mein Herz kommt. Er hat sich auf den Weg gemacht, und deshalb ruft uns der Prophet Jesaja zu: „Bereitet dem Herrn den Weg. Ebnet ihm die Straßen!“ Macht „glatt“ die Pfade. So wie es beim Bau der Schnellbahn ist. Da musste auch so manches aus dem Weg geschafft werden. Da mussten Tunnel gebaut und Erdmassen bewegt werden, damit der Zug schnell fahren kann, damit die Bahnlinie „glatt“ ist.
Ein weiterer Vergleich möge uns heute noch helfen. Die Mutter kommt ins Kinderzimmer und stellt mit Entsetzen fest, dass es völlig unaufgeräumt ist und daher schrecklich ausschaut. Sie sagt zu ihrem Kind, dass ein Besuch kommt und das Zimmer bis dahin unbedingt sauber und ordentlich sein muss. Das Kind wirft die großen Sachen in den Schrank hinein und schließt ab. Die kleinen Dinge kehrt es noch schnell unter den Teppich, sodass, äußerlich gesehen, alles in Ordnung scheint. Jetzt kann der Besuch kommen.
Wir erwarten Jesus, den höchsten Gast, den es überhaupt gibt. Wann kann er kommen? Wenn doch „glatt“ die Sünden aus meinem Herzen weg sind. Das, was sich alles aufgestaut hat, das, was schief gelaufen ist, und das, was alles unordentlich herumliegt, muss weg.
Es kommt weg, wenn ich es in der Beichte sagen kann. Ich habe die täglichen Gebete manchmal vergessen. Geflucht habe ich auch. Einige Male aus eigener Schuld die Sonntagsmesse versäumt. Das Elterngebot habe ich vernachlässigt, weil ich mir zu wenig Zeit für die vielleicht schon etwas gebrechlichen Eltern genommen habe. Das Liebesgebot fiel mir oft schwer. Ich bin ein bisschen zornig gewesen. Im 6. Gebot habe ich auch Unkeusches angeschaut und geredet. In der Firma habe ich hin und wieder kleine Dinge mitgehen lassen. Und gelogen habe ich auch. Es geschah immer wieder und wäre gar nicht notwendig gewesen.
Manche bereiten sich nur äußerlich auf das Weihnachtsfest vor. Es wird geputzt. Es werden Kekse gebacken. Das alles ist wichtig, aber wenn die innere Vorbereitung fehlt, ist das, wie wenn ich alles nur unter den Teppich kehre oder im Schrank verstecke. Ich muss alles, was nicht ins Zimmer gehört, den Staub und den Schmutz hinausbefördern, und das gelingt mir nur, wenn ich den Ruf des Johannes höre, der mir die Vergebung der Sünden verkündet und sagt, ich muss umkehren. Ich will in der Beichte vor Gott alles wieder gut machen, dass in meiner Seele alles wieder „glatt“ läuft. Nur dann kann ich am Ende des Advents sagen, wenn ich gefragt werde, wie es gegangen sei: Es ist – mit Gottes Hilfe – alles „glatt“ gegangen. Amen.
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Re: Predigt zu Maria Unbefleckte Empfängnis
http://www.kath.net/detail.php?id=24842
Papst bei Angelus zu Maria Empfängnis: 8.12. 2009. "Auch wenn die Kirche selbst den negativen Einflüssen der Welt ausgesetzt ist, findet sie stets in ihr den Stern, um sich zu orientieren und dem ihr von Christus gewiesenen Kurs zu folgen"
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