Ein Mann wird im Glauben geboren. Es ist eine Gnade von Gott, es kann nicht gelernt werden

von traudel Mo Jun 01, 2020 2:15 pm

Marek Kamiński: Ein Mann wird im Glauben geboren. Es ist eine Gnade von Gott, es kann nicht gelernt werden

PIOTR KAMIONKA / REPORTER

Jetzt spüre ich, wie die Pilgerreise nach Santiago in Teilen zu mir zurückkehrt. Ihre Energie wird allmählich in mir freigesetzt. Camino ist für mich eine Reise in mich selbst und eine Reise zu Gott geworden. Er war mir nicht immer so nahe.
Das Christentum wurde in meiner Kindheit von meiner Familie und meiner Erziehung vermittelt. Ich denke jedoch, dass der Mensch im Glauben geboren wird . Es ist eine Gnade von Gott, es kann nicht gelernt werden. Als Kind war ich sehr religiös. Ich ging morgens, ich war ein Ministrant. Mein Glaube basierte nicht nur auf Riten, sondern mehr auf der Suche.

Marek Kamiński: Der Glaube ist nicht ein für allemal gegeben
Ich habe einmal über verschiedene Prophezeiungen gelesen, eine davon sprach über das Ende der Welt. Nachdem ich sie getroffen hatte, war ich mir sicher, dass er kommen würde. Ich habe mich sogar gefragt, warum die Leute Kalender für das neue Jahr kaufen. Und dann war ich sehr überrascht, als das Ende der Welt nicht kam. Ich glaubte tief und bedingungslos an den Glauben eines Kindes, nicht rational.

Später, als ich Philosophie studierte, arbeitete ich in einer Atmosphäre des Vernunftkults, in der die populäre Ansicht war, dass alles verstanden, bewiesen werden kann und Glaube Aberglaube, Opium für die Massen und so weiter ist. Ich lebte in einer atheistischen, gleichgültigen und agnostischen Umgebung in Warschau, in der ich meine Religiosität nicht einmal zugeben konnte. Es gab keine Frage von Gott, vielmehr wurden Fragen der reinen Vernunft oder Sprache diskutiert, aber dank Johannes Paul II. Blieb ich immun dagegen.

Der Glaube ist nicht ein für allemal gegeben , er kann nicht gefunden werden, er kann nicht erhalten werden, wenn der Pol erobert wird. Dies ist ein Weg, dem Sie ständig folgen müssen. Auf dem Weg des Glaubens hatte ich Momente, in denen ich langsamer oder schneller wanderte. Dieser Weg wurde auch von meinen Reisen geprägt.

Zum Beispiel war mein Glaube an den Polen sehr stark, aber weniger, als ich zurückkam . Ich begann zu glauben, dass ich meinen Erfolg nur mir selbst verdanke. Jetzt betrachte ich es als die Zeit des Suchens, bei Gott zu sein und ein bisschen weiter von Gott entfernt. Ich habe nie daran gedacht, diese Bindung zu brechen.

Irgendwann interessierte ich mich auf der Suche nach Selbsterkenntnis für Zen. Es war ein Unfall. Buddhisten baten mich, ein Treffen mit einem Zen-Meister zu leiten, der unter anderem mit den Benediktinern in Tyniec meditierte. Meister Roshi Jakusho Kwong kannte Vater Góra und Vater Bereza. Nach dem Treffen fragte er mich, ob ich meditieren möchte. Ich war immer an Meditation interessiert, also war ich bereit, es zu versuchen.

Roshi Kwong zeigte mir, wie man meditiert, an dem Ort, an dem wir uns trafen, d. H. In einem Café in der Krakowskie Przedmieście in Warschau. Legia gewann das Match, also feuerten Feuerwerkskörper und Fackeln, es gab einen Knall und Schreie. Ich hatte den Eindruck, dass das ganze Universum uns stören wollte. Roshi Kwong lud mich dann zur Meditation im Sonoma Mountain Zen Center in der Nähe von San Francisco ein. Ein paar Monate später hatte ich etwas Freizeit und dachte: "Warum nicht, übrigens werde ich die Stadt besuchen."

Ich habe zwei Wochen im Resort verbracht. Ich konzentrierte mich auf die Meditationstechnik, ohne auf den Buddhismus einzugehen. Als ich nach Polen zurückkehrte, sagte mir eine Person, der ich vertraute und die in der charismatischen Bewegung aktiv war, dass es gut ist, einen spirituellen Führer zu haben, wenn eine Person sich öffnet, und fragte, ob ich jemanden wie diesen treffen möchte. Von ihr habe ich erfahren, dass es so etwas wie christliche Meditation gibt und dass sie von den Dominikanern in Danzig praktiziert wird .

Marek Kamiński über christliche Meditation
Ich habe mich mit dem Prior getroffen. Wie viele andere Priester, die ich interpretierte, unterstützte er östliche Meditationspraktiken sowie Yoga, verstand sie aber als eine Art Übung. Er erlaubte ihren Gebrauch, bis sie einen spirituellen Platz einnahmen. So behandle ich sie - wie eine Übung, schon gar nicht wie ein Gebet . Ich folge der offiziellen Interpretation des Vatikans, obwohl es mir scheint, dass die Kirche mehr als eine aktuelle Interpretation ist. Es hängt alles davon ab, welchen Ort wir etwas geben. Wenn wir etwas vor Gott stellen, wenn Yoga unser Weg der spirituellen Entwicklung wird, ist es definitiv gegen die Kirche. Wie alles, was wir über Ihn stellen, zum Beispiel Alkohol, Sex oder Geld.

Der Prior erzählte mir von christlicher Meditation, die das Thema Meditation als solche neu beleuchtete. Die christliche Meditation wurde für mich zur Quintessenz der Meditation im Allgemeinen . Ich lernte die spirituellen Übungen des Heiligen Ignatius kennen, Jesuitenmeditationen, Benediktinermeditationen ... Und so entdeckte ich paradoxerweise dank einer Reise in ein buddhistisches Zentrum in San Francisco ein anderes Gesicht der polnischen Kirche, zeitgemäßer und spiritueller. Jetzt weiß ich, dass der Glaube nicht auf der Tatsache beruht, dass ein Mann einen Ave Maria tätschelt und gedankenlos am religiösen Leben teilnimmt.

Nach Angaben des Prior ging der polnische Katholizismus in die Masse und zählte unaufmerksam religiöse Verpflichtungen. Und darum geht es beim Christentum nicht. Vielleicht genauso wichtig wie die Sonntagsmesse ist, was jeden Tag beim Menschen passiert. Wichtig ist, was drinnen ist, nicht was draußen ist

https://pl.aleteia.org/2019/09/21/marek-kaminski-z-wiara-czlowiek-sie-rodzi-jest-laska-od-boga-nie-sposob-sie-jej-nauc