Beten gegen die Gewalt in Georgien
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Beten gegen die Gewalt in Georgien
Die Katholiken in Russland kämpfen gegen ihren Status als „Ausländerkirche“: „Wir sind seit Jahrhunderten präsent.“
Moskau (kath.net) Der Leiter der katholischen Bischofskonferenz Russlands, Joseph Werth, hat zu Beginn des blutigen Georgienkonflikts alle katholischen Priester und Pfarren Russlands eingeladen, sich im Gebet gegen die Gewalt zu vereinigen. Das meldet jesus.ch.
"Wir wollen uns nicht in die Politik einmischen, aber durch die Kraft des Gebetes erhoffen wir uns ein wenig Frieden. Wir beten für den Frieden, nicht für den Sieg eines Lagers über das andere. In diesem Krieg sind die Schuldigen auf beiden Seiten zu suchen, die Opfer auch", sagt Werth bei einem Besuch in der Schweiz.
Der Bischof berichtete am Sonntag in der vollbesetzten Klosterkirche von Mariastein, wie die katholische Minderheit in der kommunistischen Sowjetunion überlebte. Auch heute spüre die katholische Kirche in Russland ihren Minderheitenstatus: "Es gibt Kräfte in Russland, die die katholische Kirche in unserem Land gern als eine ausländische Kirche betrachten", erklärt der 56-jährige Jesuit.
Werth widerspricht hier ganz deutlich: "Wir Katholiken sind vielleicht eine Minderheit, aber wir sind auf russischem Boden seit Jahrhunderten präsent." Joseph Werth besitzt einen russischen Pass - als einziger der vier katholischen Diözesanbischöfe, die aus Deutschland, Italien und Kasachstan stammen.
Die Orthodoxen freue es, wenn die katholische Kirche "sichtbar ausländisch" ist. Trotz besserer Beziehungen in den letzten drei Jahren blieben die Kontakte oberflächlich, bedauert Werth.
"Wir Katholiken sind Bürger Russlands, unsere Gemeinden bestehen nicht aus Touristen oder durchreisenden Geschäftsleuten", betont Werth immer wieder. Nachdem in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund zweieinhalb Millionen Deutsche Russland verlassen haben, sind jetzt noch 600.000 im Land. Sie bilden einen erheblichen Teil der russischen katholischen Bevölkerung.
Der Priestermangel macht der katholischen Kirche in Russland schwer zu schaffen. In seiner Diözese stehen Werth für 60 Pfarren und etwa 300 Außenstellen 50 Priester zur Verfügung. Die Pfarren liegen weit auseinander, die Betreuung mehrerer Orte durch einen Priester ist fast unmöglich.
Russische katholische Priester gebe es sehr wenige. Die meisten stammen aus Polen, Italien, der Slowakei oder Deutschland.
Joseph Werth selbst wurde 1952 in Kasachstan in einer russlanddeutschen Familie geboren. Seine Vorfahren waren von Stalin dorthin umgesiedelt worden. 1975 trat Werth heimlich in den Jesuitenorden ein, nach seiner Priesterweihe 1984 war er als Vikar und Pfarrer im Einsatz. 1991 ernannte ihn Papst Paul II. zum Apostolischen Administrator von Sibirien, 2002 zum Bischof der neu errichteten Diözese in Nowosibirsk.
Moskau (kath.net) Der Leiter der katholischen Bischofskonferenz Russlands, Joseph Werth, hat zu Beginn des blutigen Georgienkonflikts alle katholischen Priester und Pfarren Russlands eingeladen, sich im Gebet gegen die Gewalt zu vereinigen. Das meldet jesus.ch.
"Wir wollen uns nicht in die Politik einmischen, aber durch die Kraft des Gebetes erhoffen wir uns ein wenig Frieden. Wir beten für den Frieden, nicht für den Sieg eines Lagers über das andere. In diesem Krieg sind die Schuldigen auf beiden Seiten zu suchen, die Opfer auch", sagt Werth bei einem Besuch in der Schweiz.
Der Bischof berichtete am Sonntag in der vollbesetzten Klosterkirche von Mariastein, wie die katholische Minderheit in der kommunistischen Sowjetunion überlebte. Auch heute spüre die katholische Kirche in Russland ihren Minderheitenstatus: "Es gibt Kräfte in Russland, die die katholische Kirche in unserem Land gern als eine ausländische Kirche betrachten", erklärt der 56-jährige Jesuit.
Werth widerspricht hier ganz deutlich: "Wir Katholiken sind vielleicht eine Minderheit, aber wir sind auf russischem Boden seit Jahrhunderten präsent." Joseph Werth besitzt einen russischen Pass - als einziger der vier katholischen Diözesanbischöfe, die aus Deutschland, Italien und Kasachstan stammen.
Die Orthodoxen freue es, wenn die katholische Kirche "sichtbar ausländisch" ist. Trotz besserer Beziehungen in den letzten drei Jahren blieben die Kontakte oberflächlich, bedauert Werth.
"Wir Katholiken sind Bürger Russlands, unsere Gemeinden bestehen nicht aus Touristen oder durchreisenden Geschäftsleuten", betont Werth immer wieder. Nachdem in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund zweieinhalb Millionen Deutsche Russland verlassen haben, sind jetzt noch 600.000 im Land. Sie bilden einen erheblichen Teil der russischen katholischen Bevölkerung.
Der Priestermangel macht der katholischen Kirche in Russland schwer zu schaffen. In seiner Diözese stehen Werth für 60 Pfarren und etwa 300 Außenstellen 50 Priester zur Verfügung. Die Pfarren liegen weit auseinander, die Betreuung mehrerer Orte durch einen Priester ist fast unmöglich.
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