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In Vielen schläft der Glaube, Bischof Elmar Fischer weiht.....

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Beitrag von Admin Do Apr 30, 2009 6:42 pm

In Vielen schläft der Glaube, Bischof Elmar Fischer weiht..... 20090429100048

In Vielen schläft der Glaube

Bischof Elmar Fischer (Vorarlberg) weiht die Diözese Feldkirch am 1. Mai der Muttergottes - Kath.Net dokumentiert das Schreiben des Bischofs - "Bei all den Schwierigkeiten ist die Kirche nicht in der medial so gerne angekündigten Krise"

http://www.kath.net/detail.php?id=22759

Die Gottesbeziehung ist gefährdet.

Es ist jedoch bei allem Guten, das geschieht, eine Entwicklung im Gange, auf die ich aufmerksam mache. Sie kann schwerwiegende Folgen, nicht nur für die Kirche, sondern für die Gesellschaft im Lande generell haben.

Es gibt zwar eine hohe Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft im Lande für materielle und geistige Benachteiligung. Dazu zähle ich die hochwertige Sozialgesetzgebung, die Aufgeschlossenheit für Spendenaktionen, der Umgang mit den Behinderten in Schule und Arbeitswelt und noch vieles anderes.

Was wir jedoch im Bemühen der Seelsorge schon durch Jahre feststellen: die innere Beziehung zu unserem Gott als dem Geber alles Guten (Jak 1, 17), die Suche nach einer Gestaltung des Lebens wie es uns Jesus Christus aufgewiesen hat, der den guten Geist denen verheißen hat, die den Vater darum bitten (Lk 11, 9 – 13), diese Beziehung schwindet in einem Maß, die bedenklich ist und Aufmerksamkeit erfordert.

Einige Hinweise dazu: Sehr rasch sind Gläubige zum Kirchenaustritt bereit; Zugehörigkeit zur inneren Gemeinschaft mit Gott durch den in der Kirche gefeierten Gottesdienst und, den Empfang der Sakramente, scheint kein Wert zu sein. Der in vielfacher Weise vorhandene Einsatz der Kirche für den Menschen scheint aus dem Bewusstsein weiter Kreise der Bevölkerung verschwunden






Mehr als 80 % der Katholiken sehen den verlässlichen Besuch des Gottesdienstes an Sonntagen als entbehrlich. Bei Kindern und Jugendlichen liegt diese Zahl über 90 %. Kontakt mit und innere Beziehung zu Gott scheint ihnen und den Eltern in die Entfaltung des Lebens demnach nicht wichtig. Es zeigt sich, dass die junge Generation die Ehe als Sakrament nicht mehr als Wert begreift. Zusammenleben ohne Eheversprechen vor der Kirche ist für etwa 80 % der jungen Menschen übliches Vorgehen geworden. Dass jeweils etwa die Hälfte dieser Beziehungen wieder aufgegeben werden und weitere Beziehungen keine höhere Erfolgsziffer nachweisen können, scheint kein Nachdenken und Neubesinnen auszulösen, obwohl dadurch für die Hälfte der jungen Leute, die als wesentlich bezeichnete Glückshoffnungen in der Familie nicht in Erfüllung gehen.

Eine Folge dieses inneren Glaubensverlustes ist die wachsende Anfälligkeit für Aberglaube aller Art. Esoterik, eine fast unzählbare Menge von Sondergläubigkeiten, Okkultismus bis hin zu Verwünschungen, Zauber, auch Satanismus weitet sich aus, findet Anhänger. – Es ist eine Kennzeichnung unserer Zeit, dass in den Medien eine Fülle von Werbung dieser Art angeboten wird, dass extravagante Veranstaltungen und einschlägige Literatur ein hohes Interesse finden. Für jeden aus Überzeugung Glaubenden ist einsichtig, dass diese gesellschaftliche Entwicklung Folge des Unglaubens ist. Jesus Christus ist Weg, Wahrheit (für echtes Menschsein), Leben (Jo 14, 6). Er will es in Fülle für uns (Joh 20, 31). – Sinn für das Leben zu finden ist ein Hauptthema in der Gesellschaft. In der Katholischen Kirche Antworten zu finden: „Das kannst du vergessen!“ – ist da vorgefertigte Antwort.


Wer soll aus dieser Situation heraushelfen?

Die in der Pastoral Tätigen Priester, Religionslehrer, Pastoralassistenten sind bemüht. Das Gesamtergebnis ist, wie ich es oben skizzenhaft aufgezeigt habe. – Menschliche Energie hat Grenzen. Es ist auch niemand immun gegenüber dem Zeitgeist. – Die Kirche hat als Daueraufgabe: Umkehr! Ausstieg aus dem Zeitgeist ist als Programm angesagt. Besonders die junge Generation lade ich ein, sich aus dem Gebet den Geist zur sorgfältigen Unterscheidung in den Angeboten unserer Welt zu holen. Es ist uns durch Christus möglich, tragenden Sinn und Werte zu finden. Es erfordert dies jedoch persönliche Initiative.

Aus den vorgelegten Erfahrungen und Feststellungen schlage ich den Pfarrgemeinden, Gebetskreisen, jedem einzelnen Gläubigen und ganz besonders denen, die der Mutter Gottes im Gebet und in persönlicher Verehrung verbunden sind, vor:

· in dem Weihegebet, das ich vorlege (und schon im Herbst nach meiner
Weihe zum Bischof empfohlen habe)
· die Weihe unseres Landes an Maria sowohl in Gemeinschaft wie
auch persönlich zu vollziehen.

Es soll dadurch die Hoffnung ausgesprochen sein, dass wir selbst und die im Gebet Genannten durch die Fürbitte Mariens zu persönlicher und intensiver Christusbeziehung finden mögen.

Er ist der wahre Mensch. Durch ihn, wenn wir seine Einladung zum Glaubensvollzug im persönlichen Alltag umsetzen, gewinnt unser Leben an Erfüllung. Durch seinen Geist bekommen in der Gesellschaft jene Initiativen Durchsetzungskraft, die Zukunft möglich machen.


Wie ist die Weihe konkret vorgesehen?


Am 1. Mai ist Wallfahrtstag in Rankweil. Beim Wallfahrtsgottesdienst um 9.00 Uhr soll an Stelle der Fürbitten das Weihegebet gesprochen werden. Dazu lade ich besonders die junge Generation herzlich ein.

Es werden in vielen Kirchen und Kapellen Maiandachten gehalten werden. Da bitte ich, das Weihegebet öfters mit in die Gestaltung einzubeziehen.

Für einen der Sonntage im Mai schlage ich vor, in den Gottesdiensten der Pfarrgemeinden das Weihegebet (nach einer entsprechenden Einführung in der Predigt) an Stelle der Fürbitten zu sprechen.

Auch für das tägliche, persönliche Gebet möchte ich anregen, diese Vorlage öfters zu benutzen.

Am Samstag, den 6. Juni wird in diesem Jahr die Landeswallfahrt nach Einsiedeln stattfinden. Dazu lade ich wiederum besonders die junge Generation ein. Dort wird für mich die Situation in unserer Gesellschaft und unsere Berufung für diese Zeit Thema der Predigt sein. Auch dort will ich das Weihegebet für unser Land zusammen mit den hoffentlich zahlreichen Teilnehmern sprechen.

Liebe Gläubige!

Nicht zum ersten Mal soll die Fürbitte Marias bedenkliche Entwicklungen, die als Überforderung an unsere Kräfte erlebt werden, in eine gläubige und der echten Würde des Menschen entsprechende Richtung wenden. In La Salette, in Lourdes und in Fatima hat sie uns mit mütterlicher Dringlichkeit zum Gebet eingeladen. Sie hofft auf uns! Unsere Bereitschaft ist – hoffentlich nicht vergebens – aufgerufen.

Feldkirch, im April 2009

www.kath.net
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