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Kardinal Meisner, Weihnachten 75 Jahre

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Beitrag von Admin Do Dez 25, 2008 3:30 pm

Kardinal Meisner – der direkte Draht zum Papst

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Er wettert gegen die Homo-Ehe, ahndet Widerspruch mit Suspendierung und polarisiert wie kein Zweiter: der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Am 1. Weihnachtsfeiertag wird er 75 Jahre – doch ans Aufhören denkt er nicht. Auch der Papst setzt auf Meisner, denn kein anderer deutscher Kardinal hat einen so direkten Draht nach Rom.
Wer an Joachim Meisner denkt, hat schnell dieses Bild vor Augen: mehr Kirchenfürst denn Seelsorger; den Zeigefinger empört gegen Politiker gereckt, die es mit dem „C“ nicht ernst genug nehmen; ein Prediger, der gegen Abtreibung und Homo-Ehe wettert; ein Erzbischof, der Widerspruch mit Versetzung oder Suspendierung ahndet. Doch es gibt auch ein anderes Bild: das eines charmanten Plauderers; eines Hirten, der seine Trauer nicht verbirgt, wenn wieder ein Priester sein Amt aus persönlichen Gründen aufgegeben hat, und der sich freut, wenn es ihm gelungen ist, eine Ehe zu retten. Am 25.Dezember feiert Kardinal Meisner seinen 75.Geburtstag.
Er polarisiert wie kein Zweiter und ist doch zugleich die interessanteste Erscheinung unter den rund 70 deutschen Bischöfen. Er ist Roms Wacht am Rhein. Kein anderer seiner Amtsbrüder hat einen so direkten Draht zum Papst. Durch eine Wallfahrtspredigt, die Gottesmutter Maria im Mittelpunkt, war der junge Erfurter Weihbischof Meisner 1975 dem damaligen Kardinal Karol Wojtyla aufgefallen. Als Johannes Paul II. förderte er Meisners Karriere. 1980 ernannte er ihn zum Bischof von Berlin, drei Jahre später erhob er Meisner zum Kardinal. 1988 versetzte er ihn nach Köln. Joachim Meisner, 1933 in Lissa bei Breslau geboren, 1945 mit Mutter und drei Brüdern aus der Heimat vertrieben und im thüringischem Körner aufgewachsen, hat nach einer Banklehre das kirchliche Abitur gemacht, dann an der Kirchlichen Hochschule Erfurt Theologie studiert und später an der Gregoriana in Rom promoviert.
Er ist ein Bischof, wie man ihn im Vatikan gerne sieht: von kindlicher Ergebenheit gegenüber dem Heiligen Stuhl. Die absolute Rom-Treue mag auch mit Meisners Erfahrung in Erfurt und Berlin zusammenhängen. Schließlich habe gerade die enge Bindung an Rom der katholischen Kirche in der DDR das Überleben gesichert, sagt der Kardinal. „Aus Loyalität“ stehe er „neben jedem Papst, koste es, was es wolle … Hauptsache, das Herz ist katholisch.“ Seine Freundschaft mit Johannes Paul II. übertrug sich schnell auch auf Joseph Ratzinger, den heutigen Papst.
In Joachim Meisner vereinen sich strengster kirchlicher Konservatismus mit fast mystischem Enthusiasmus für alle kirchlichen Glaubens- und Moralthesen, selbst seine Mystik ist streng dogmatisch. Maria gilt ihm als Orientierungspunkt schlechthin. „Nur wer Maria kennt, kennt auch die Kirche“, gibt er kritischen Theologen, die er vor einem Herumanalysieren an den Evangelien warnt, zu bedenken: „Wir müssen von Maria das Schweigen lernen.“ Dass er wegen solcher Sentenzen des Bibelfundamentalismus geziehen wird, scheint den Kardinal nicht zu schrecken. Nicht den Gelehrten, sondern den Hirten habe Christus seine Kirche anvertraut. Die Theologen sollten, wie alle Christen, das Schweigen lernen und ansonsten „Gott loben, das ist unser Amt“. Die Kirche, bedauert Meisner, habe eine gefährliche „Selbstsäkularisation“ angestoßen, er konstatiert einen Übergang von gemeinschaftlicher Glaubenspraxis zu einem oft irrig verstandenen individuellen Gewissensentscheid.
Gegenwärtig ist Joachim Meisner in besonderer Mission tätig. Er bemüht sich seit Monaten, der türkischen Regierung die Zustimmung zum Bau einer Kirche in Tarsus, dem Geburtsort des Apostels Paulus, abzuringen. An den Ruhestand denkt er nicht. Der Papst hat ihn gebeten, „bis auf Weiteres“ im Amt zu bleiben. Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen
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