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Behinderte sind ausgegrenzt....Furchtbar

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Beitrag von Admin Fr Dez 04, 2009 6:19 pm

Bischof Küng zum Welttag der Menschen mit Behinderung: Ob unsere Gesellschaft human ist, erweist sich nicht an großen kulturellen Errungenschaften, sondern einzig und allein daran, wie sie mit Kranken und Schwachen, behinderten und alten Menschen umgeht!

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St. Pölten
www.kath.net
Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng hat zum Welttag der Menschen mit Behinderung eine Erklärung rausgegeben. Kath.Net dokumentiert das Schreiben im Wortlaut:

Es ist schade, dass wir nur an einem Tag des Jahres innehalten und über die Menschen mit Behinderung und ihre Situation in Österreich nachdenken! Als Bischof, der sich den Lebensschutz auf die Fahne geschrieben hat, ist mir der 3. Dezember ein willkommener Anlass, um über verschiedene Entwicklungen nachzudenken, die in den letzten 30 bis 40 Jahren rund um behinderte Menschen in ganz Österreich geschehen sind.

Große Fortschritte...

In allen Bundesländern ist eine Vielfalt von beachtlichen Einrichtungen und Initiativen entstanden: Ausbildungsstätten, Wohngemeinschaften, Geschützte Werkstätten wurden in großer Zahl und Qualität errichtet.

Vereinigungen wuchsen aus dem Boden, welche sich um Integration von Menschen mit Behinderungen bemühen - in der Schule, in den Arbeitsstätten, im gesamten öffentlichen Leben; die auch für die angemessene finanzielle Absicherung behinderter Menschen eintreten und wertvolle Möglichkeiten zur Erholung und Sport entfalten. Eine besondere Pionierarbeit in der Kirche leistet seit jeher die Caritas; zu Beginn war sie es praktisch alleine, die sich für behinderte Menschen in Österreich eingesetzt hat, und noch heute ist sie einer der wichtigsten Träger von Einrichtungen für behinderte Menschen in Österreich.

..-und alarmierende Tendenzen



In unserer Zeit gibt es aber auch Aspekte im Zusammenhang mit Behinderung, die mir große Sorgen bereiten. Heutzutage kommen bedeutend weniger Kinder mit Behinderung zur Welt als früher. Was für manche auf den ersten Blick wie eine Verbesserung klingen mag, erweist sich bei genauerem Hinsehen als etwas ganz anderes. Die pränatale Diagnostik hat nämlich dramatische Auswirkungen auf die Geburtenrate von Kindern mit Down-Syndrom. Durch routinemäßig durchgeführte Ultraschalluntersuchungen können schon ab der 10. Schwangerschaftswoche Hinweise auf das Vorliegen einer Trisomie 21 wahrgenommen werden. Die Schwangerschaftsabbruchrate nach Feststellung einer möglichen (aber nicht immer schon sicheren) Behinderung des Kindes ist hoch, sehr hoch. Gemäß einer Züricher Studie (Untersuchung der Daten von 1980 bis 1996) haben sich in einer solchen Situation 92 % der Eltern für einen Abbruch entschieden. Weltweit bewegt sich der Prozentsatz bei 80 %.

Das heißt, ein überwiegender Großteil der Kinder mit diesen Behinderungen wird schon vor der Geburt „ausgesiebt“. Denken wir darüber nach, was für ein Signal dieser Umstand an die lebenden Menschen mit Behinderung, aber auch an alle Menschen schickt!

Ängste und Freuden

Fragen Sie sich selber, wie Sie reagieren würden, wenn Sie erführen, dass Ihr Kind möglicherweise oder sicher behindert ist. Für eine Familie, für ein Ehepaar kann das eine große Belastung darstellen. Zudem sind Ärzte oft unter einem wachsenden Druck, stehen mit einem Fuß im Gerichtssaal. Denn allzu schnell wird aus einem noch nicht geborenen Menschen ein „Schaden“. So müssen wir uns und die Gesellschaft fragen: Kann auf einer solchen Entwicklung Segen liegen? Es geht nämlich auch anders. Eine befreundete Familie hat einmal um ein behindertes Kind, das nach einigen Lebensjahren gestorben ist, sehr getrauert. Sie versicherten mir, ihre ganze Familie sei gerade durch dieses eine Kind, mehr als durch alle anderen, tiefgreifend positiv verändert worden.

...und Mut

Zum Abschluß gilt mein ganz persönlicher Gruß allen behinderten Menschen: Danke für den Beitrag, den Sie in unserer Gesellschaft leisten! Seien Sie meines täglichen Gebets versichert! Alle anderen ermutige ich, auf Menschen mit Behinderung zuzugehen. Schauen Sie, dass auch Ihre Kinder solchen Menschen regelmäßig begegnen und mit ihnen Freundschaft schließen. Und den Eltern, Pflegern, Freunden, die zu einem Menschen mit Behinderung ja gesagt haben und täglich ja sagen: Danke für Ihr Zeugnis, Ihren Mut und Ihre Kraft.

Ob unsere Gesellschaft human ist, erweist sich nicht an großen kulturellen Errungenschaften, sondern einzig und allein daran, wie sie mit Kranken und Schwachen, behinderten und alten Menschen umgeht!


kathTube: Film über einen behinderten Mann


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